Im Interview mit Nina-Jasmin Mangelsdorf vom BVN

Im 2. Teil des Blogbeitrages meine Kollegin Nicole Dornberger  geht es im Interview mit der Mit-Organisatorin und Seminarteilnehmerin Nina-Jasmin Mangelsdorf, um die ganz persönlichen Herausforderungen von blinden-und sehbehinderten Menschen im Umgang mit dem Thema Kleidung. Lesen Sie im Gastbeitrag ein ganz persönliches Statement.

Warum das Thema Farb- und Stilberatung auch – oder gerade – für blinde und sehbehinderte Menschen relevant ist und wie sie davon profitieren, verrät mir in einem Interview Nina-Jasmin Mangelsdorf, Mitglied der Fachgruppe „Bildung und Beruf“ Niedersachsen/Bremen des Blinden und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen e.V.

Nina-Jasmin Mangelsdorf war Mit-Initiatorin der Fachtagung des BVN bei der ich als Imageberaterin einen Farb- und Stilworkshop (Link zu vorherigem Blogartikel) für sehbehinderte Berufstätige durchgeführt habe. Als Sehbeeinträchtigte kennt sie die Probleme im Umgang mit Kleidung aus eigener Erfahrung.

Nina Yasmin Mangelsdorf

Nicole Dornberger (ND): Frau Mangelsdorf, warum ist das Thema Farb- und Stilberatung gerade auch für blinde und sehbehinderte Menschen interessant?

Nina-Jasmin Mangelsdorf (NM): Blinde und sehbehinderte Menschen müssen sich grundsätzlich auf das Urteil anderer Menschen verlassen. Es ist völlig egal, ob sie diese Menschen schon lange kennen, ihnen vertrauen oder sich auf das Urteil einer Verkäuferin einlassen.

Gerade blinde Menschen haben eine optische Wahrnehmung von sich selbst. Sie lernen ihre Bekleidung wie Vokabeln. Oftmals ist der Kleiderschrank eines blinden oder hochgradig sehbehinderten Menschen sehr strukturiert eingerichtet – nach verschiedensten Schemata. Einige legen ihre Kleidung nach Farben sortiert in den Schrank. So, wie sie auch in die Waschmaschine dürfen. Andere kombinieren Hose und Oberteil und hängen diese Kombination in den Schrank. Wieder andere benutzen Farberkennungsgeräte und haben einen völlig normal sortierten Kleiderschrank. Diese Farberkennungsgeräte sind aber oftmals nicht sehr zuverlässig und können bei schlechten Lichtverhältnissen viele Farben nicht unterscheiden.

ND: Vor welchen Herausforderungen stehen sehbehinderte Menschen in Bezug auf Kleidung insbesondere im Berufsleben?

NM: Durch die fehlende optische Wahrnehmung können blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen auch nicht auf ihr Umfeld achten und sich z. B. bei Kollegen Anregungen holen. Ihnen fällt nicht auf, dass der Kollegin der Hosenanzug gut steht, weil er originell geschnitten ist. Sie wissen nicht, welche Schuhe der Kollege zu seinem Anzug kombiniert, ob die Damen eher Pumps oder Lederschuhe tragen.

Was ist im Sommer erlaubt? Wie kurz sind die Shirts und Röcke der Kollegen wirklich? Und ganz wichtig: Was steht mir? Wie weit kann ich persönlich gehen? Ist eine Jeans in einer offiziellen Sitzung okay? Diese Frage wird eine Verkäuferin selten neutral beantworten. Sie ist bestrebt zu verkaufen. Sie kennt sich in ihrem Job aus, aber nicht zwangsläufig in der Modewelt einzelner Großunternehmen. Hier ist eine neutrale, aber individuelle Farb- und Stilberatung genau das Richtige!

ND: Nach welchen Kriterien wählen blinde und sehbeeinträchtigte Menschen Kleidung aus?

NM: Oftmals ist die Auswahl der Kleidung vor allem zweckmäßig. Egal ob ich im Büro, von zu Hause aus oder in einer Praxis/einem Krankenhaus arbeite. Habe ich einen Begleithund, bin ich in Jeans und Turnschuhen am besten unterwegs. Fahre ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln, trage ich idealerweise dunkle Hosen, auf denen man Schmutz möglichst nicht sieht. Im Winter ziehe ich immer helle Jacken an, damit man mich bei Dunkelheit gut sieht, wenn ich die anderen schon nicht sehen kann.

ND: Wie sind die Erfahrungen beim Einkaufen? Wie kaufen Sehbehinderte ein?

NM: Die meisten blinden und sehbehinderten Menschen kaufen nicht ohne Assistenz ein. Im Geschäft die richtige Abteilung, Kleidung und Größe zu finden ist nahezu unmöglich. Nicht selten wird man auch von einer Verkäuferin falsch beraten und mit Kleidung nach Hause geschickt, die vielleicht zu groß ist oder deren Muster oder Farbe überhaupt nicht angemessen sind.

ND: Dafür bieten wir als Stilberaterinnen Einkaufsbegleitung an. Als Personal Shopper stehen wir als unabhängige und objektive Beraterin zur Seite, die weiß, worauf es ankommt, und gezielt das richtige Outfit zusammenstellt.

Wie können blinde und sehbehinderte Menschen noch von einer Farb- und Stilberatung profitieren?

 

NM: Die Farb- und Stilberatung erfolgt sehr individuell auf die eigene körperliche Farbe und Beschaffenheit ausgelegt. Man lernt etwas über Stoffe und Schnitte und wie man Bekleidung gezielt einsetzt. Der Farbpass erleichtert beim nächsten Einkauf die Suche nach der besten Farbe. Ich selbst bestimme, was ich möchte, und bin unabhängig von dem Urteil anderer.

ND: Was war für Sie persönlich die prägendste Erfahrung in unserem Farb- und Stilworkshop?

NM: Eine schöne Erfahrung war die Planungsphase, in der zuerst der Mut und die Idee fehlte, blinden und sehbehinderten Menschen das Thema näherzubringen. Nach einiger Überlegung kam dann aber die Überzeugung, worüber ich mich sehr gefreut habe. Nicht viele Menschen nehmen sich die Zeit, sich auf neue Dinge und auf andere Menschen einzulassen. Ich bin davon überzeugt, wenn sich viel mehr Menschen nur wenige Minuten Zeit nähmen, sich in einen anderen Menschen hineinzuversetzen, dann hätten wir gewiss weniger Probleme in dieser Welt. Dafür bin ich sehr dankbar. 

ND: Und wie war das Feedback?

NM: Wir haben durchweg positives Feedback erhalten. Am Tag nach der Beratung durften wir im Rahmen einer Mitgliederversammlung den Geschäftsführer der BVN begrüßen, dem ich von dem Farb- und Stilseminar berichtete. Er war sehr angetan und beglückwünschte uns zu diesem Erfolg. Auch hier haben sich die Seminar-Teilnehmer eingebracht und Positives erzählt.Ein Teilnehmer war sehr begeistert, dass ihm gesagt wurde, er hätte eine gute Kleiderwahl getroffen. Das hätte er gar nicht gedacht. Bei den meisten von uns kann man wohl sagen, dass es einen sehr lauten Aha-Effekt gab!

ND: Herzlichen Dank, Frau Mangelsdorf, für das Interview.

Einen Aha-Effekt gab es übrigens nicht nur für die Teilnehmenden des Workshops, sondern auch für uns Referentinnen. Es war auch für uns eine echte Bereicherung, wir haben viel Spaß gehabt und uns in der Gruppe sehr wohl gefühlt. Danke dafür!

NM: Die Farb- und Stilberatung erfolgt sehr individuell auf die eigene körperliche Farbe und Beschaffenheit ausgelegt. Man lernt etwas über Stoffe und Schnitte und wie man Bekleidung gezielt einsetzt. Der Farbpass erleichtert beim nächsten Einkauf die Suche nach der besten Farbe. Ich selbst bestimme, was ich möchte, und bin unabhängig von dem Urteil anderer.

ND: Was war für Sie persönlich die prägendste Erfahrung in unserem Farb- und Stilworkshop?

NM: Eine schöne Erfahrung war die Planungsphase, in der zuerst der Mut und die Idee fehlte, blinden und sehbehinderten Menschen das Thema näherzubringen. Nach einiger Überlegung kam dann aber die Überzeugung, worüber ich mich sehr gefreut habe. Nicht viele Menschen nehmen sich die Zeit, sich auf neue Dinge und auf andere Menschen einzulassen. Ich bin davon überzeugt, wenn sich viel mehr Menschen nur wenige Minuten Zeit nähmen, sich in einen anderen Menschen hineinzuversetzen, dann hätten wir gewiss weniger Probleme in dieser Welt. Dafür bin ich sehr dankbar. 

ND: Und wie war das Feedback?

NM: Wir haben durchweg positives Feedback erhalten. Am Tag nach der Beratung durften wir im Rahmen einer Mitgliederversammlung den Geschäftsführer der BVN begrüßen, dem ich von dem Farb- und Stilseminar berichtete. Er war sehr angetan und beglückwünschte uns zu diesem Erfolg. Auch hier haben sich die Seminar-Teilnehmer eingebracht und Positives erzählt.Ein Teilnehmer war sehr begeistert, dass ihm gesagt wurde, er hätte eine gute Kleiderwahl getroffen. Das hätte er gar nicht gedacht. Bei den meisten von uns kann man wohl sagen, dass es einen sehr lauten Aha-Effekt gab!

ND: Herzlichen Dank, Frau Mangelsdorf, für das Interview.

Einen Aha-Effekt gab es übrigens nicht nur für die Teilnehmenden des Workshops, sondern auch für uns Referentinnen. Es war auch für uns eine echte Bereicherung, wir haben viel Spaß gehabt und uns in der Gruppe sehr wohl gefühlt. Danke dafür!

5 Argumente für eine Farb- und Stilberatung für blinde und sehbehinderte Menschen:

  • Hilfestellung/Unterstützung bei Kombinationsmöglichkeiten von Farbe und Stil der eigenen Kleidung
  • Gewinnung von persönlicher Unabhängigkeit
  • Farbpass und Stilmappe als Einkaufs-Leitfaden
  • Auf Wunsch Sortierung des Kleiderschranks
  • und persönliche, unabhängige Einkaufsbegleitung

Vielen Dank liebe Nicole für Deinen Beitrag!

Titelbild: Shotshop

Welcher Schmuck passt farblich perfekt zu mir?

Das schönste Schmuckstück verliert seine Wirkung, wenn es farblich nicht zu Ihrem Teint und Farbtyp passt. Deshalb lohnt sich vor dem Schmuckkauf ein Farbcheck des neuen Accessoires.

Accessoires wie Schmuck können Ihre Persönlichkeit und Ausstrahlung wunderbar unterstützen und typgerechte Akzente setzen. Viele achten dabei beim Kauf vor allem auf das Design, die Kettenlänge oder die Wertigkeit – doch auch die Farbe des Schmuckstücks ist von großer Bedeutung, wenn es perfekt zu Ihnen passen soll.

Schmuck liegt in den meisten Fällen direkt auf der Haut und hat damit eine unmittelbare Verbindung zum Hautton. Gut also, wenn er mit dem Farbtyp und dem natürlichen Hautton harmoniert.

So ist die erste Frage, ob Sie eher zu den Menschen mit einem kühlen oder einem eher warmen Hautunterton gehören.

Schauen Sie genau hin, am besten bei gutem Tageslicht.

Haben Sie Sommersprossen?
• graubraun
• rötlich/gelblich braun

Wie ist Ihre natürliche Haarfarbe?
• sichtbare rötliche Nuance
• aschiger Ton

Tipp: Auf die Farbe der Augenbrauen achten!

Wie ist Ihr farbliches Umfeld?

Welche Farben dominieren in Ihrem Schrank?
• Kühle, blaustichige Farben?
• Warme, gelbstichige Farben?

Womit fühlen Sie sich so richtig gut? Schauen Sie Ihre Lieblinge genau an. Sind es
• Kleidungsstücke mit vorwiegend kühler Farbaussage?
• Kleidungsstücke mit vorwiegend warmer Farbaussage?

Tipp: Schauen Sie auf Ihr häusliches Umfeld. Mit welchen Farben umgeben Sie sich besonders gern?

In der Regel haben wir unsere eigene Farbharmonie gut im Gefühl – das gilt aber nur, solange Sie wirklich auf die eigene Empfindung hören und nicht durch Modeströmungen oder Aussagen anderer Personen beeinflusst sind.

Sie gehören wahrscheinlich zu den Menschen, die in kühleren Farben wunderbar zur Wirkung kommen, wenn

• die natürliche Haar- und Augenbrauenfarbe eher im aschigen Bereich angesiedelt ist,
• Sommersprossen eine eher bräunlich graue Färbung haben und
• die Lieblingsteile im Schrank sich im eher kühlen Farbbereich bewegen.

Aber Achtung, aufgrund einer genetischen Besonderheit können auch kühltonige Menschen im Einzelfall warme Sommersprossen haben.


Susanne ist ein kühler Farbtyp, ihr stehen Farben mit blaustichigem Untergrund.

Sie gehören wahrscheinlich zu den Menschen, die in wärmeren Farben wunderbar zur Wirkung kommen, wenn

• die natürliche Haar- und Augenbrauenfarbe eher im deutlich goldenen oder rötlichen Bereich angesiedelt ist,
• Sommersprossen eine eher goldbraune/gelbliche Färbung haben und
• die Lieblingsteile im Schrank sich im eher warmen Farbbereich bewegen.


Astrid ist ein warmer Farbtyp und kann gut gelbstichige Töne tragen.

Verstehen Sie dies als ersten Anhaltspunkt, denn Nuancen, Zwischentöne und Mischungen kann man mit der Selbstanalyse nicht wirklich wahrnehmen. Deshalb lohnt sich eine professionelle Farbberatung.

Haben Sie nun für sich oder umfassend in einer Farbberatung geklärt, ob Sie zu den warmtonigen oder zu der größeren Gruppe der kalttonigen Menschen gehören, sind Sie einen großen Schritt weiter, denn jetzt geht es um die Wahl des Metalls.

Silber- oder Goldfarben?

Warmtonige Menschen unterstreichen ihren warmen Hautton am besten mit Gelbgold oder ggf . einem eher neutralen Roségold.


Alle Bilder: Juwelier Osthues

Der kühle Hautton kommt mit den kühlen, silberfarbenen Metallen am Schönsten zur Geltung.


Pixabay

Juwelier Osthues

Soll es aus persönlichen oder modischen Gesichtspunkten dennoch ein Goldton sein, greifen Sie ebenfalls zu Roségold. Hier ist der warme Anteil nicht so hoch wie beim Gelbgold.

Für beide Farbtypen ist es natürlich auch möglich, zu Schmuckstücken in bicolorer Farbaussage zu greifen.


Alle Bilder : Juwelier Osthues

Für Männerschmuck wie Ringe, Armbänder, Manschettenknöpfe, Ketten und natürlich Uhren gelten selbstverständlich die gleichen Kriterien.


Alle Bilder: Juwelier Osthues

Im Dschungel der Farben

Die Wahl des Metalls ist getroffen. Wie sieht es denn mit Farben aus?

Für die kühle Farbaussage eignen sich
• Rosétöne
• Blau- und Türkistöne
• Bitterschokolade-Nuancen
• Grautöne
• Beerentöne
• kühle Rottöne
• kühle Holz- oder Lederfarben


Alle Bilder: Juwelier Osthues

Für die warme Farbaussage eignen sich:
• warme Grüntöne
• warme Rot- und Korallentöne
• Gelb- und Orangetöne
• Gewürzfarben
• Bernsteintöne
• Elfenbeintöne
• warme Holz- oder Lederfarben


Alle Bilder : Juwelier Osthues

Tipp: Die Farbe der Augen im Schmuckstein aufzunehmen, ist sehr reizvoll und bringt diese zum Leuchten.

Dezent oder kräftig?


Alle Bilder: Juwelier Osthues

Ob Sie eher sanfte und matte oder leuchtende und klare Farben tragen sollten, hängt neben dem Hauttyp stark von Ihrer Persönlichkeit ab. Haben Sie ein eher zurückhaltendes Naturell, greifen Sie sicher eher zu den helleren und dezenteren Tönen als zu den leuchtenden Farben.

Verlassen Sie sich auf Ihr erstes Gefühl und werfen Sie einen ganz kurzen Blick in den Spiegel. Fällt der Blick zuerst auf das Schmuckstück (überstrahlt es quasi die Gesamtwahrnehmung), ist es möglicherweise zu dominant.

Auch der Anlass spielt natürlich eine Rolle: Im Business ist gerade beim Schmuck Zurückhaltung geboten, am Abend darf es (auch Licht und Make-up bedingt) durchaus etwas mehr sein.

Spielen Sie mit den Farben und seien Sie kreativ in der Wahl. Auch eine kleine, warme Nuance zwischen ansonsten kühlen Farben oder ein kleiner dominanter Eyecatcher können sehr reizvoll sein und ein bisschen Spannung in das Gesamtbild bringen.

Was zählt, ist am Ende die farbige Gesamtwirkung. Je auffälliger die Größe oder Menge der Steine und je näher diese am Gesicht liegen, desto schöner ist es, wenn die vorherrschende Farbaussage des Schmuckstückes zu Ihnen passt.

Tipp: Stellen Sie sich selbst die Frage: Macht es mich schöner? Unterstützt es mich in meiner (Gesamt)Wirkung? Die Frage sollten Sie sich bei der Anschaffung neuer Dinge immer stellen, denn dann treten Sie innerlich quasi einen Schritt zurück und betrachten sich (soweit das möglich ist) als Gesamtkunstwerk.

Mit welcher Form des Schmucks Sie Ihre Proportionen am besten unterstreichen, darum geht es im nächsten Artikel.

Bleiben Sie sich wertvoll!

Ihre Susanne Niermann

Den Artikel habe ich zuerst für unser Netzwerk CorporateColor geschrieben.

Die Bilder sind von Pixabay, Juwelier Osthues oder von mir – so wie beschrieben.

Mustergültig gekleidet

Wer Kleidung mit passenden Mustern wählt, kann optisch seine Stärken betonen und von Schwächen ablenken. Hier verrate ich ihnen, wie man das richtig macht.

Getupft, geblümt, gestreift, getigert oder kariert? Die Mustervielfalt ist nahezu grenzenlos. Doch welches Muster passt zu wem und auf was sollte man achten, um mustergültig gekleidet zu sein?

Neulich war ich bei meiner Netzwerkkollegin Angelika Dreier, die einen unglaublich großen Wissensschatz hat. Sie hat mir zum Thema Muster jede Menge wissenswerte Dinge mit auf den Weg gegeben, die inzwischen einen festen Platz in meinen Beratungen haben. Da es zu diesem Thema viele Glaubenssätze und wenig Geschriebenes gibt, will ich Ihnen das auf keinen Fall vorenthalten und hier einmal die wichtigsten Punkte ansprechen.

Fangen wir mit den einfacheren Dingen an!

Stellen Sie sich vor einen Spiegel und schauen Sie in Ihr Gesicht: Wie sind Ihre Haare beschaffen, wie sieht Ihre Frisur aus? Gibt es hier viel Struktur (wie zum Beispiel Locken) oder eher weniger (glattes Haar)? Oder haben Sie in Ihrem Gesicht auffällige Strukturen? Dazu gehören beispielsweise Attribute wie Sommersprossen, unreine Haut, Falten, Narben oder Bartstoppeln beim Mann. Dann gilt es folgendes zu beachten:

• Tragen Sie Stoffe mit einer Struktur (z.B. gerippter Stoff, Ausbrenner, grobes Leinen, Patentstrick) lenkt das von den eigenen strukturgebenden Merkmalen rund um das Gesicht ab. Das heißt: Solche Stoffe treten optisch durch ihre eigene Struktur in den Vordergrund und lassen andere – vielleicht eher unerwünschte – Merkmale verblassen.

• Natürlich klappt das auch umgekehrt: Wer zum Beispiel seine Sommersprossen oder Lockenpracht betonen möchte, darf gerne durch eher schlichte Stoffe diese reizvollen Charakteristika akzentuieren.

• Glatte Stoffe wie Seide, Chiffon oder fein gewebte Baumwolle unterstreichen ebenfalls die vorhandene Struktur. Wer also schönen klaren Teint besitzt oder glattes, glänzendes Haar verstärkt dies wirkungsvoll mit solchen Stoffen.

Leinenstruktur Seidenstoff
Wer von auffälligen Merkmalen wie zum Beispiel unreiner Haut, Gesichtsrötungen oder Narben ablenken möchte, sollte Kleidungsstoffe mit Struktur – wie hier im linken Bild das grobgewebte Leinen – wählen. Wer seinen Teint, seine Haarpracht oder Sommersprossen betonen möchte, kann dafür – wie im rechten Bild – glatte Stoffstrukturen wählen.

Mustersache: Faustregeln für unterschiedliche Gesichtsformen

Ist Ihr Gesicht klein oder haben Sie eher mehr Fläche im Gesicht? Um dies zu prüfen, schauen Sie, ob der äußere Gesichtsrahmen eher klein ist (also nah an Mund, Nase und Augen liegt) oder ob es etwas mehr Raum gibt.

• Haben Sie ein flächiges Gesicht passt dazu ein Muster mit einem Fond, also ein Muster, das auf einem einfarbigen Hintergrund gedruckt wurde, der gut erkennbar ist.

• Je weniger Fläche Ihr Gesicht hat, desto besser passen Muster ohne viel Hintergrund.

Sind Sie in Ihrer Erscheinung eher zart oder bringen Sie mehr Volumen mit? Je zarter Sie sind, desto zarter sollte auch das Muster sein. Sehr große Muster sind zu dominant.

Muster mit Fond Muster ohne Fond
Hier sieht man links deutlich den Hintergrund – das heißt, das Muster hat einen klaren Fond und ist somit gut geeignet für Gesichter mit mehr Fläche und auch für Figuren mit weiblicheren Formen. Rechts ein kleingemusterter Stoff, ideal für zarte Frauen mit entsprechenden Gesichtszügen.

Ist ihr Gesicht scharf geschnitten? Haben Sie abgegrenzte Konturen oder eher weiche Gesichtszüge?

• Ist Ihr Gesicht klar und mit geraden Linien konturiert, funktionieren definierte Muster gut. Achten Sie aber darauf, dass Sie keine Linien aufnehmen, die Sie nicht betonen möchten. Eine leicht schräg verlaufende Nasolabialfalte sollte sich nicht in einem Musterverlauf wiederfinden. Gesichter mit weichen Konturen vertragen Muster, die nicht klar definiert sind, sondern leicht verwischt.

• Eine geschickte Musterführung kann auch Effekte aufheben und verstärken: Sehr strenge Gesichtszüge lassen sich mit weicheren Mustern auflockern, wer strenger wirken möchte, kann dies mit klaren Mustern unterstreichen (z.B. im Businessbereich).

verwischtes Muster Geradlinig
Links die verwischte Form für weichere Gesichtszüge – rechts ein klar gezeichnetes Muster!

23316662_s Merkel 22649089_s Hahnentritt
Für Angela Merkel sind schlichte Stoffe ideal! Ein Hahnentrittmuster wie im rechten Bild würde die deutlichen Linien – durch die analog zur Nasolabialfalte verlaufenden Musterführung – in ihren Gesicht noch verstärken.

Muster kaschieren auch unerwünschte Formen

Schauen Sie sich Ihre Proportionen an – gibt es Stellen, die Sie kaschieren möchten? Dann achten Sie darauf, dass Sie diese Stellen nicht im Musterverlauf betonen.

• Bei einer großen Oberweite heißt das: Kein T-Shirt mit Muster im Brustbereich, keine Brusttaschen oder –Patten. Beim Po: Beispielsweise keine Jeans mit besonders ausgewaschenen Stellen im Pobereich oder sehr auffällige Potaschen.

• Eine tolle Möglichkeit zu kaschieren, ist die Erzeugung eines Störbildes – ein sogenanntes All-Over-Muster. So löst eine durchgängig gemusterte Bluse Konturen auf und kaschiert zu viel Oberweite oder Bauch.

verwischtes Stoerbild Klares Stoerbild
Zwei Muster, die ein Störbild erzeugen und Konturen verwischen können – links die verwischtere Variante, die für weichere Gesichtszüge passt, rechts die klarere Form.

Zum Schluss noch ein wichtiger Tipp: Achten Sie darauf, dass das Muster zu Ihrem Farb- und Persönlichkeitstyp passt und Ihre Erscheinung nicht zu erschlagen droht (siehe Blogpost: Persönlichkeitstyp).

Und jetzt wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der Musterwahl!

Fotos : Susanne Niermann
Frau Merkel: Urheber: glynlowe / 123RF Lizenzfreie Bilder
Hahnentrittmuster: Urheber: neirfy / 123RF Lizenzfreie Bilder

Typisch Mann ?!

Was er anzieht ist ihm eigentlich egal – Hauptsache es ist bequem und er fühlt sich wohl.

Er findet das in Ordnung so, da er im selbständigen Bereich tätig ist- da ändern auch Termine mit Mitstreitern, Ämtern oder Stadtvätern nichts an seinem Standpunkt.

Bislang…denn immer häufiger stellt er fest, dass er erst einmal nicht ernst genommen wird, sich und seine Kompetenzen erklären muss und auch schon mal etwas irritiert angesehen wird. Das und die mehr oder weniger dezenten Hinweise seitens der Familie bringen ihn nun doch dazu sich Gedanken über seinen Auftritt zu machen.

Aber wie soll der aussehen, wenn man bislang nur gekauft hat was unbedingt nötig und in 10 er Packs erhältlich war?

Flugs, ohne lange zu überlegen und dann vielleicht doch zu kneifen, eine Beratung gebucht.

Hier erfährt er, dass es Dank der typgerechten Tipps kein Geheimnis und auch keine komplizierte Sache ist sich so zu kleiden, dass er sein Unternehmen und seine Kompetenz würdig vertritt und sich trotzdem in seiner Haut wohl fühlt.

Welche Farben stehen mir und was drücke ich mit welcher Farbe aus?
Was mache ich mit meinen Haaren im Gesicht und auf dem Kopf ?
Anzug – muss das sein und wenn denn, was dann für einer und worauf muss ich beim Kauf achten?
Welcher Hemdenschnitt passt zu meiner Figur und welche Hosen kann ich tragen?
Wie wichtig ist der Schuh oder sogar der Strumpf für meinen Auftritt?
Wie baue ich mir eine Garderobe auf, die zu jedem Anlass etwas bereithält und mich nicht „verkleidet“?

Das sind nur einige der Fragen auf die er eine Antwort bekommen hat.

Und – jeeede Menge positives Feedback aus seinem Umfeld – beruflich wie privat.

Foto:123RF_14637602_Viorel Sima

Styling

Das perfekte Styling

Für das perfekte Styling braucht es ein wenig Zeit und Lust sich damit auseinander zu setzen.
Beantworten Sie für sich dazu ein paar Fragen:

Wo gehe ich hin, was ist der Anlass?
Gibt es dort einen Dresscode oder Erwartungen an mich?

Wie will ich wirken?
Möchte ich stark präsent, dynamisch und fröhlich oder edel und zurückhaltend wahrgenommen werden?
Möchte ich auffallen oder mich anpassen?
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